Unterordnung

Die sogenannte " Unterordnung " (kurz: UO) hat nichts mit „Unterwerfung“, „Willen brechen“ o. Ä. zu tun, sondern ist einfach ein beim Hundesport geläufiger Begriff für den möglichst guten Gehorsam des Hundes und die Kontrolle über das Tier.

Jede Hundesportart beginnt mit der UO, denn ein Hund, der nicht hört, sollte auch auf keinem/r Turnier/Prüfung starten, wo höchstwahrscheinlich Dutzende von anderen Hunden vertreten sind.

Die erste zu meisternde Hürde in der Unterordnung ist die Begleithundeprüfung (BH), welche für die meisten Hundesportarten als Voraussetzung für die weitere Laufbahn gültig ist (z.B. beim VPG, Agility, Turnierhundsport, Obedience, Wachhundausbildung, Fährtenhund, etc.)

Bei der Begleithundprüfung werden (neben der theoretischen Sachkunde des Hundeführers, einem Wesenstest und der Sicherheit des Hundes im Straßenverkehr) folgende Übungen vom Hund abverlangt:

  • Grundstellung (Konzentriertes Sitzen links neben seinem Hundeführer bis dieser ein Kommando gibt)
  • Leinenführigkeit (enges "bei Fuß - Laufen" mit Leine, dabei sollte der Hund möglichst seinen Menschen die ganze Zeit über anschauen)
  • Freifolge (enges "bei Fuß - Laufen" OHNE Leine, dabei sollte der Hund möglichst seinen Menschen die ganze Zeit über anschauen)
  • Sitz aus der Bewegung (schnelles Hinsetzen aus dem Gehen heraus, Hundeführer entfernt sich 30 Schritte und geht dann irgendwann zum sitzenden Hund zurück)
  • Platz aus der Bewegung (schnelles Hinlegen aus dem Gehen heraus, Hundeführer entfernt sich 30 Schritt und ruft den Hund ab. Dieser muss so schnell wie möglich angelaufen kommen, dann gerade vor seinem Menschen „vorsitzen“ und schließlich wieder die Grundstellung einnehmen)
  • Ablegen unter Ablenkung (so langes Liegenbleiben unter Ablenkung, bis der Hund wieder vom Hundeführer abgeholt wird)
  • Gruppe ("bei Fuß - Laufen" durch eine Gruppe von fremden Personen, ohne diese zu belästigen, zu begrüßen oder anzuspringen) mit und ohne Leine

Im Gegensatz zu vielen Kursen in Hundeschulen, die meist unter den Bezeichnungen „Grundkurs“, „Basiskurs“, „Begleithundekurs“ etc. bekannt sind und wo meist die Hundeführer bei der Erziehung, (sprich dem Grundgehorsam) ihrer Schützlinge Hilfe bekommen, handelt es sich bei der UO auf Hundeplätzen / in Vereinen um eine viel anspruchsvollere Ausbildung der Hunde, wo diese ebenfalls alltagsunübliche Aufgaben erfüllen müssen.

So kommen z.B. bei der UO im Gebrauchshundesport (auch Schutzhundesport und Vielseitigkeitssport für Gebrauchshunde (IPO) genannt) zusätzlich zu dem Ablauf der BH folgende Übungen dazu:

  • Steh (sofortiges Stehenbleiben des Hundes während er bei bei Fuß läuft nach dem Kommando des Hundeführers) aus dem Gehen oder Laufen heraus
  • Bring auf ebener Erde (Apportieren eines Bringholzes, welches vom Hundeführer auf den Boden geworfen wurde)
  • Bring über die Hürde (Apportieren eines Bringholzes über eine 1,00 m hohe Hürde)
  • Bring über die Schrägwand (Apportieren eines Bringholzes über eine 1,80 m hohe Schrägwand)
  • Voraus (Schnelles Vorausschicken des Hundes in Gehrichtung des Hundeführers mit abschließendem „Platz“ – Kommando)

Es gibt natürlich sehr viele verschiedene Wege, seinen Hund in der Unterordnung zu „führen“.

Das „Lernen“ des Tieres basiert auf den Prinzipien der Lerntheorie.

Man kann sich, grob eingeteilt, den Mitteln der NEGATIVEN oder der POSITIVEN Verknüpfung (=Konditionierung) bedienen.

Beides bringt den Hund dazu, etwas zu tun, bzw. zu unterlassen.

Den entscheidende Unterschied bei beiden Methoden ist der „Spassfaktor“, die Freiwilligkeit des Hundes und natürlich das Vertrauen zum anderen Ende der Leine.

Die meisten Hundeführer nehmen sich jeweils ein bisschen von beiden Methoden an, wobei ich persönlich eindeutig mehr die positive Verstärkung (z.B. mit Hilfe des Clickers und der klassischen Konditionierung) einsetze.